Regierungsviertel | Frauenfeld (CH)

Internationaler Wettbewerb für den Bau eines Verwaltungsgebäudes für die Lokalregierung des Kantons Thurgau im Stadtzentrum von Frauenfeld (CH).

Typ

Verwaltungsgebäude

Ort

Frauenfeld, CH

Status

Wettbewerb

Jahr

2017

Konzept

Unsere Analyse der örtlichen Zwänge (Bedeutung und Nutzung des Ortes, historischer Kontext und Denkmalwert) führte uns dazu, ein kompaktes und rationelles Volumen vorzuschlagen. Es fügt sich dann in den Campus der offiziellen Gebäude des Kantons Thurgau ein, die ebenfalls freistehende Gebäude sind. Dieser Vorschlag setzt zudem ein Maximum an Bodenfläche frei, so dass Plätze, Wege oder Grünflächen von hoher Qualität angelegt werden können und sich Perspektiven durch das Zentrum ergeben.

Urbane Einbettung und Architektur

Das Gebäude ist kompakt und klar strukturiert. Es respektiert seinen Kontext und passt sich ihm an, indem es sich an bedeutenden Achsen des städtischen Gefüges orientiert. Aufgrund seiner Proportionen und seiner Lage ermöglicht es Aussichtspunkte und markiert den Zugang zur Zurcherstrasse, indem es einen neuen Hofraum für die Gebäude der Lokalregierung abgrenzt. Die Höhe des Gebäudes, seine Rücksprünge und seine Fassaden stehen in direktem Zusammenhang mit den Nachbargebäuden, so dass sich das Projekt trotz seiner absolut ungewöhnlichen Proportionen respektvoll und logisch einfügt.

Die bestehenden Perspektiven bleiben erhalten, insbesondere in Richtung der Villa Wohlfender oder der Durchblicke zur Schulstraße. Die denkmalgeschützten Gebäude, die sich in unmittelbarer Nähe des Eingriffsbereichs befinden, bleiben intakt und werden in einem geringen Abstand zum neuen Gebäude errichtet, so dass sie jeweils erkennbar sind und hervorgehoben werden. Die vorgeschlagenen Materialien sollen die Integration des Gebäudes in seinen Kontext verstärken. Die neutralen und natürlichen Farbtöne, die bewusste Einfachheit des Designs, die Transparenz der Fassaden, aber auch die Verwendung von warmen Materialien wie Holz verleihen dem Gebäude seine eigene Identität.

Das Erdgeschoss ist offen zu den öffentlichen Funktionen und dem Empfang der Regierung. Die Cafeteria und die Warteräume sind vollständig verglast und zu den Plätzen im Freien hin geöffnet. Das Foyer führt zu einem offenen Atrium, das sich über mehrere Ebenen erstreckt und den Haupteingang markiert. Die Innenräume werden durch die Verglasung der Fassade großzügig belichtet (natürliche Beleuchtung). Geschlossene Kerne im Inneren des Volumens sorgen für freie Sicht auf die Fassaden, die dennoch mit vertikalen Holzlamellen versehen sind, was sowohl Sonnenschutz als auch relative Privatsphäre gewährleistet.

Das Konzept der Außenanlagen ermöglicht es, alle neuen Bereiche und die verschiedenen Gebäude trotz der Höhenunterschiede ohne Stufen oder Treppen zu verbinden. Eine klare Aufteilung des Fußgänger- und Autoverkehrs, kombiniert mit dem offenen Konzept des Erdgeschosses, garantiert dieses Konzept eine optimale Zugänglichkeit.

Energetisches Konzept

Eine Kombination aus passiven und aktiven Maßnahmen optimiert den Bau und die Wartung der Technik und verbessert gleichzeitig den Komfort und die Qualität der Räume. Ziel ist die Zertifizierung des Gebäudes als Minergie-P (Passivhaus). Das besonders kompakte Volumen des Projekts und die Nutzung des Atriums als Lunge des Projekts, die Hybridkonstruktion (Betonplatten und transparente Holzfassade) ermöglicht die Speicherung und Verteilung der Sonneneinstrahlung. Ein außenliegender textiler Sonnenschutz vervollständigt die Gebäudehülle.